Montagmorgen, neun Uhr. Der Qualitätsleiter beim Produktionspartner von JURA schüttet vorsichtig Brühsiebe aus einer Kiste in den Schwingförderer im Zentrum einer Messanlage. Die Werkstücke haben ungefähr den Durchmesser von Fünffrankenstücken. Hergestellt werden sie von einem Schweizer Zulieferbetrieb, der vornehmlich für die Uhrenindustrie arbeitet. Jedes Sieb verfügt über Hunderte feiner Löcher; zu klein, um sie in der geforderten Exaktheit stanzen oder bohren zu können. Bei der Fabrikation gelangt deshalb ein innovatives Verfahren zum Einsatz, auf das sich die Firma spezialisiert und das sie perfektioniert hat.
Auf den Hundertstelmillimeter genau ist der Lochdurchmesser festgelegt. Der geringe Toleranzwert entspricht nur in etwa dem Durchmesser eines menschlichen Haares. JURA besteht vor der Montage auf eine hundertprozentige Kontrolle jedes einzelnen Brühsiebes. Doch wie vermisst man haargenau Abermillionen von feinen Löchern?
Qualitätskontrolle mittels modernster Software
»Optisch, mit einer hochauflösenden Kamera und moderner Software«, verrät der Qualitätsleiter. Dann setzt er die Prüfanlage in Gang. Ratternd beginnt der Schwingförderer zu arbeiten. Vibrationen setzen die Brühsiebe in Bewegung. Wie das in die Länge gezogene Feld der Tour de France an einem Pass in den Pyrenäen erklimmen sie die Wendel. Ausgeklügelte Schikanen richten sie auf ihrem Weg nach oben allesamt identisch aus und führen sie einem Aufnehmer zu, wo sie von einer hochauflösenden Kamera erfasst werden. Ein kurzer Blitz zuckt orange durch den Raum.